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Jod & die Schilddrüse

Jod – ja oder besser meiden? Diese Frage beschäftigt viele Patienten, besonders bei Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis. Hartnäckig halten sich die Empfehlungen, auf Jod zu verzichten. Ist das sinnvoll? Die Antwort ist nicht so einfach, und es ist wichtig zu verstehen, warum Jod für uns Menschen von Bedeutung ist.

Jod ist entscheidend für die Produktion von Schilddrüsenhormonen, die für viele Körperfunktionen unerlässlich sind. Ein Mangel an Jod kann zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen. Jedoch ist zu viel Jod ebenfalls problematisch und kann dazu führen, dass die Schilddrüse ihre Arbeit regelrecht verweigert.

Der Wolff-Chaikoff-Effekt

Dieser Effekt beschreibt die Reaktion der Schilddrüse auf eine übermäßige Jodaufnahme, bei der die Produktion der Hormone T3 und T4 kurzfristig gehemmt wird, um eine Überproduktion zu verhindern.

Stellen Sie sich die Schilddrüse wie ein gut eingespieltes Orchester vor: Wenn zu viele Instrumente gleichzeitig spielen, wird die Harmonie gestört. Der Wolff-Chaikoff-Effekt regelt die Balance, indem er einige „Instrumente“ dämpft.

Warum ist dieser Effekt wichtig?

Besonders Menschen mit bestehenden Schilddrüsenfunktionsstörungen müssen bei der Jodaufnahme vorsichtig sein. Ein übermäßiger Konsum kann ernste Komplikationen hervorrufen. Die individuelle Jodverträglichkeit ist unterschiedlich, und es ist ratsam, mit niedrigen Dosen von bspw. 150 µg am Vormittag zu beginnen. So kann selbst geprüft werden, ob es gut vertragen wird.

Der Wolff-Chaikoff-Effekt ist ein wichtiges Beispiel für die komplexe Regulation der Schilddrüsengesundheit. Wichtig an anderer Stelle ist aber auch: Jod ist sehr wichtig für unseren Körper, nicht nur für die Schilddrüse. Ich finde es daher nicht sinnvoll, generell von Jod abzuraten, was leider zur Standardempfehlung für Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis geworden ist.

Jodeinnahme – sinnvoll oder doch besser nicht?

Meine Empfehlung:

Während einer akuten Entzündungsphase oder im Rahmen eines Hashimoto-Schubs ist die Einnahme von Jod kontraindiziert! Hier rate auch ich von einer Einnahme ab! Anders sieht das allerdings aus, wenn dieser Zustand vorüber ist. Sprechen Sie mich gerne an, falls Sie sich hier unsicher fühlen.

Das Thema Jod ist leider nach wie vor ein kontrovers diskutiertes Thema.