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L-Thyroxin, TSH, NDT & typische Probleme

L-Thyroxin (T4) & die Konversionsstörung (Umwandlungsstörungen)

L-Thyroxin (T4) ist eine inaktive Hormonvorstufe, die im Körper zu aktivem Triiodthyronin (T3) sowie weiteren biologisch aktiven Metaboliten wie T2 und T1 umgewandelt wird. Diese Hormone spielen eine zentrale Rolle im Stoffwechsel und der gesamten Lebensqualität. Sie beeinflussen unter anderem auch die Libido und das Gewicht – zwei Bereiche, über die besonders häufig Beschwerden bei Patienten berichtet werden, die L-Thyroxin als Schilddrüsenhormonersatz einnehmen.

Umwandlungsstörung: Warum die Umwandlung von T4 zu T3 oft nicht optimal funktioniert

Oftmals funktioniert die Umwandlung von synthetischem L-Thyroxin in die aktiven Hormone nicht ausreichend. Die Schilddrüsenhormonproduktion und -regulation verläuft im physiologischen Zustand äußerst fein abgestimmt über den gesamten Tag und die Nacht. Die Schilddrüse hat rund um die Uhr zu tun. Unser Körper kann zwar mit synthetischem L-Thyroxin umgehen und es in T3 sowie in das antagonistische rT3 umwandeln, doch eine zu hohe Dosierung kann die Hormonbalance empfindlich stören. Leider muss L-Thyroxin nüchtern, früh morgens und mit einem deutlichen zeitlichen Abstand zu Essen und Trinken eingenommen werden. Daher bleibt uns bei dieser Therapievariante leider nur eine hohe Einnahme, um genug Hormon in den Körper zu bringen – so die Theorie. Vielfach zeigen sich auch trotz hoher Einnahme niedrige Hormonlevel und eine nach wie vor deutliche Symptomatik. In der Praxis wird dies häufig als „Konversionsstörung“ bezeichnet, wenn aus dem synthetischen L-Thyroxin nicht genug aktives T3 hergestellt wird – oft ist sie jedoch das Resultat einer zu hohen L-Thyroxin-Dosis, mit der der Organismus nicht gut umgehen kann.

Die Einnahme von natürlichen Schilddrüsenhormonen (NDT) kann diese Konversionsstörung verhindern, da es nicht nüchtern eingenommen und somit der menschlichen Physiologie besser angepasst werden kann.

Die Bedeutung von TSH und warum es kein Schilddrüsenhormon ist

Ein häufiges Missverständnis besteht darin, dass TSH als „Schilddrüsenhormon“ angesehen wird. Tatsächlich ist TSH ein Kontrollhormon der Hypophyse, das die Schilddrüsenhormonsituation „überwacht“. Sinkt der Schilddrüsenhormonspiegel im Blut, steigt das TSH, um die Schilddrüse zur Produktion anzuregen. Bei ausreichender Versorgung mit aktiven Schilddrüsenhormonen wird die TSH-Produktion zurückgefahren oder gar unterdrückt.

Laborwerte richtig interpretieren: Fokus auf freie Hormone und Patientenbefinden

Bei der Umstellung von L-Thyroxin auf NDT erleben viele Patienten eine starke TSH-Suppression, obwohl die Dosierung der zugeführten Hormone oft niedrig ist. Wichtig ist, sich nicht ausschließlich auf den TSH-Wert zu verlassen, sondern auch die freien Werte (fT3, fT4) sowie das subjektive Empfinden der Patienten zu berücksichtigen. Viele fühlen sich mit einem freien T3 im oberen Drittel des Referenzbereichs deutlich besser.

Wechsel von L-Thyroxin auf natürliche Hormone – gewusst wie!

Der Wechsel von L-Thyroxin zu NDT ist kein blosser Austausch. Häufig ist eine Kombination aus beiden sinnvoll, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Ziel ist eine individuelle Therapie, die viele hormonelle Aspekte berücksichtigt und auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist.

Die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen erfordert ein tiefes Verständnis der Hormonstoffwechselprozesse und eine individuelle Herangehensweise. Natürliche Schilddrüsenextrakte können in vielen Fällen eine wertvolle Ergänzung oder Alternative zur L-Thyroxin-Therapie sein – vorausgesetzt, die Therapie wird sorgfältig überwacht und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt.