Therapie bei Therapie bei Hypothyreose
Schilddrüsenerkrankungen sind komplexe gesundheitliche Herausforderungen, die eine individuelle und sorgfältig abgestimmte Behandlung erfordern. Besonders bei Schilddrüsenunterfunktionen oder Erkrankungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung, die die Schilddrüse schädigt, stehen viele Betroffene vor Fragen und Unsicherheiten – vor allem, wenn es um die gängige Therapie mit Schilddrüsenhormon L-Thyroxin geht.
Warum L-Thyroxin oft die erste Wahl ist – und warum es nicht immer genügt
L-Thyroxin ist ein synthetisches Schilddrüsenhormon, das den Hormonmangel ausgleicht, wenn die Schilddrüse ihre Funktion nicht mehr erfüllen kann. So zumindest der theoretische Gedanke. Für viele Patientinnen und Patienten ist es leider die Standardtherapie – und viele fühlen sich damit nicht wohl. Oft werden wir nach pflanzlichen oder natürlichen Alternativen gefragt. Hier bleibt uns nicht sehr viel. Pflanzliche Präparate, die einen Hormonmangel auffüllen können, gibt es nicht. Man setzt jedoch oft auf die Kraft der Heilpflanzen wenn es um die Hormonsynthese geht. Allerdings ist hier die Voraussetzung, dass die Schilddrüse noch groß genug und im Stand ist ausreichend Hormone zu produzieren. Andere Alternativen wie homöopathische Mittel könnten den Hormonmangel zwar nicht auffüllen, jedoch regulierend unterstützen. Auch hier sollte genug restliches Schilddrüsengewebe vorhanden sein.
Natürliche Schilddrüsenextrakte – eine bewährte, aber sehr individuelle Option
Eine bewährte Alternative oder Ergänzung zur L-Thyroxin-Therapie sind natürliche Schilddrüsenextrakte, sogenannte NDT (Natural Desiccated Thyroid), die aus Schweine- oder Rindschilddrüsen gewonnen werden. Diese Therapieform ist historisch alt und wird heute noch von vielen als unterstützend geschätzt. Doch ein einfacher Austausch von L-Thyroxin gegen NDT ist nicht sinnvoll – vielmehr gilt es, individuell zu prüfen, welche Therapieform und Dosierung für den einzelnen Patienten am besten geeignet ist. Aus ist es von Land zu Land unterschiedlich, was die rechtlichen Bestimmungen angeht. Während NDT in den USA gut bekannt ist und sich die Forschung hier in den letzten Jahren auch zunehmend dafür interessiert, stossen wir hierzulande deutlich an Grenzen. Was unser eigene geplante Studien momentan sehr erschwert.
Die Therapie muss zum Menschen passen – nicht umgekehrt
Die Wahl der richtigen Behandlung hängt von vielen Faktoren ab: dem individuellen Beschwerdebild, der Funktion anderer Hormonsysteme wie den Geschlechtshormonen, dem Zustand des Nervensystems und auch der psychischen Verfassung. In manchen Fällen ist eine Kombination aus L-Thyroxin und NDT sinnvoll, in anderen reicht sogar die Alleinige Substitution von NDT völlig aus. Wichtig ist, dass die Behandlung nicht allein von persönlichen Vorlieben bestimmt wird, sondern auf einer fundierten medizinischen Einschätzung basiert. Eine individuelle Prüfung bleibt nicht aus.
Kontraindikationen von NDT
Es gibt Situationen, in denen der Einsatz von NDT nicht ratsam ist. In solchen Fällen stehen andere therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung, die ebenfalls darauf abzielen, den Hormonhaushalt auszugleichen und die Lebensqualität zu verbessern. Insbesondere wenn psychische Belastungen, Traumata oder PTBS im Raum stehen sollte man die Einnahme von NDT professionell abklären lassen.