Skip to content

Lange Straße 19 · 76530 Baden-Baden ·  praxis@tanja-siebnich.com · T + 49 7221 90 29 160

praxis@tanja-siebnich.com · T + 49 7221 90 29 160

Menu

Schlaf, Appetitregulation und Gewichtsmanagement

Warum guter Schlaf beim Abnehmen hilft

Wer schlecht schläft, isst oft mehr und das meist nicht aus echtem Hunger, sondern weil der Körper und das Gehirn aus dem Gleichgewicht geraten sind. Was viele aus dem Alltag kennen, ist inzwischen auch wissenschaftlich gut belegt: Schlafmangel beeinflusst das Essverhalten, das S.ttigungsgefühl und sogar den Stoffwechsel – und kann dadurch dasKörpergewicht langfristig verändern.

Schlafmangel verändert die hormonelle Appetitregulation

Bereits nach ein bis zwei Nächten mit zu wenig oder unruhigem Schlaf reagiert der Körper mit messbaren physiologischen Veränderungen. Besonders zwei Hormone geraten dabei aus dem Gleichgewicht:

• Ghrelin, das sogenannte Hungerhormon, steigt bei Schlafmangel an. Es wird im Magen produziert und signalisiert dem Gehirn, dass Energie benötigt wird, dadurch nimmt das Hungergefühl zu.

• Leptin, das Sättigungshormon, sinkt gleichzeitig ab. Es wird im Fettgewebe gebildet und wirkt normalerweise appetitzügelnd, indem es das Gefühl vermittelt, satt zu sein.

Das Ergebnis ist eine hormonelle Dysregulation, durch die das natürliche Essverhalten aus dem Takt gerät. Man isst häufig unbewusster mehr.

Warum greifen wir dann gerade zu Süßem und Fettigem?

Neben der hormonellen Wirkung beeinflusst Schlafmangel auch kognitive und emotionale Steuerungsmechanismen:

• Die Aktivität im Belohnungssystem des Gehirns (z. B. im Nucleus accumbens) nimmt zu. Besonders stark reagieren wir auf energiedichte, fettreiche und süße Nahrungsmittel.

• Gleichzeitig wird die Selbstkontrolle geschwächt. Das macht es schwerer, Impulse zu unterdrücken oder bewusste Entscheidungen beim Essen zu treffen.

• Müdigkeit wird häufig mit Hunger verwechselt. Wer erschöpft ist, greift daher schneller zu Snacks auch ohne tatsächlichen Energiebedarf. In der Praxis bedeutet das: Wer zu wenig schläft, hat häufiger Heißhunger, isst größere Portionen und reagiert empfindlicher auf Stress.

Guter Schlaf als unterstützender Faktor beim Abnehmen

• Reduktion des Appetits auf energiedichte, ungesunde Lebensmittel

• Stabilisierung des zirkadianen Rhythmus (Tag-Nacht-Rhythmus), der auch den Hunger beeinflusst

• Geringere Anfälligkeit für stressbedingtes oder emotionales Essen

• Erhaltung kognitiver Kontrollfunktionen (z. B. im präfrontalen Cortex) für gesunde Entscheidungen

Empfehlungen für besseren Schlaf im Alltag

Die Qualität des Schlafes lässt sich mit einfachen Maßnahmen gezielt verbessern. Dabei helfen Strategien aus der psychologischen Schlafhygiene:

• Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus: möglichst gleiche Zeiten für das Zubettgehen und Aufstehen, auch am Wochenende

• Reduktion von Bildschirmzeit am Abend: besonders Blaulicht stört die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin

• Keine schweren Mahlzeiten oder Koffein in den letzten Stunden vor dem Schlaf

• Beruhigende Abendroutinen, z. B. Lesen, Dehnen, ein warmes Bad oder Achtsamkeitsübungen

• Angenehme Schlafumgebung: ausreichend dunkel, leise, kühl und störungsfrei

MERKE: Wer besser schläft, isst gesünder – und lebt bewusster