EIN BLICK AUF DIE SCHILDDRÜSENHORMONE

Die bekanntesten Hormone der Schilddrüse sind das aktive T3 (Trijodthyronin), das Speicherhormon T4 (Thyroxin) und das Calcitonin. Darüber hinaus bildet sie zwar noch weit mehr Hormone, jedoch wäre das an dieser Stelle zu viel. Wesentlich unbekannter sind jedoch das T2 (3,5-Dijodthyronin), welches u. a. positiven Einfluss auf den Ruhestoffwechsel, das Immunsystem, unsere Leber und die Libido hat und wohl das aktivste Hormon ist, ebenso wie das T1, Monojodthyronin.

Die Hormone der Schilddrüse werden aus Tyrosin, einer nicht essenziellen Aminosäure, und Jod gebildet. T3 weist drei Jodatome, T4 sogar vier Jodatome auf. Um die aktive Form des T3 zu erhalten, die unsere Stoffwechselvorgänge am Laufen hält, muss durch einen enzymatischen Prozess ein Jodatom vom T4 abgespalten werden. Die konventionelle Standardtherapie bei Schilddrüsenunterfunktonen sieht die Einnahme von L-Thyroxin vor, was der passiven Speicherform T4 entspricht. Aufgabe des Organismus ist es nun, aus dieser synthetischen Form das aktive T3 zu „bauen“. Dieser Schritt gestaltet sich oftmals sehr schwierig. Hormone wie T1 und T2 werden hierbei ganz vergessen. In meinen Augen ist das auch oft das Problem, warum die Behandlung mit L-Thyroxin einfach nicht gut funktioniert. Bei der Synthese der SChildrüsenhrmoene wird neben T3 auch immer eine gewisse Menge rT3 gebildet. Das ist dem aktiven T3 ähnlich, kann also am selben Rezeptor andocken, macht aber keine aktivierende Wirkung sondern eine passive. Es bremst dun kühlt sozusagen. Die rT3-Bildung ist also ein physiologischer Vorgang. Unter der Einnahme von (meist) hohen L-Thyroxinmengen kann es jedoch dazu kommen, dass zu viel rT3 gebildet wird, was man dann eine Konversionsstörung (Umwandlungsstörung) nennt. Ich nenne das eher eine normale Reaktion auf Thyroxin, welche bei vielen Betroffenen zu beobachten ist. In manchen Ländern setzt man daher auf die Gabe von T3 als Medikament, was hierzulande recht unbekannt und nur ganz vereinzelt angeboten wird. Im Rahmen meiner eigenen Gesundung habe ich diese Variante kennengelernt, denn auch bei mir selbst hatte das Thyroxin keinen durchschlagenden Erfolg und ich wechselte auf Anraten eines Arztes auf T3-only. Die Erfahrung war sehr gut im Vergleich zur L-Thyroxineinnahme. Eine weitere gute Alternative zum synthetischen L-Thyroxin stellt das Schilddrüsenextrakt (NDT) dar. Darin enthalten sind alle Hormone einer tierischen Schilddrüse, überwiegend Rind oder Schwein, da es sich um gefriergetrocknetes Schilddrüsengewebe handelt. Diese tierischen Hormone ähneln der Schilddrüsenhormonzusammensetzung des Menschen stark, daher kann die Gabe von NDT ein guter Ersatz sein. Der Unterschied zum L-Thyroxin und auch zur T3-Gabe besteht darin, dass es ein optimales Hormonangebot mit allen aktiven und passiven Hormonen sowie Hormonvorstufen bietet und nicht wie Thyroxin zwingend nüchtern eingenommen werden muss. 

Und dieser Umstand erleichtert es, die physiologischen Abläufe der Schilddrüse etwas nachzuahmen. Unsere Schilddrüse produziert morgens keine großen Mengen und macht den ganzen Tag nichts mehr.  Sie erhält regelmäßig Anweisungen vom Gehirn und reguliert Ihr Hormonangebot entsprechend. Wie bereits erwähnt, kann NDT eine gute Alternative sein, ob es jedoch DIE Alternative darstellt, muss individuell entschieden werden. Hier haben auch andere Hormonbereiche mitzuentscheiden, insbesondere die Nebennieren. Für mich ist der Zustand der Nebennieren entscheidend für die Entscheidung, ob und wie viel NDT eingenommen werden kann.