Heilt die Schilddrüse wieder?

Produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, muss sie mit der Gabe von Hormonpräparaten unterstützt werden. Hier gibt es eine breite Palette an L-Thyroxin, Trijodtyronin oder Kombipräparaten auf dem Markt. Die Versorgung mit diesen Arzneien ist Standard der konventionellen Medizin. Meist war es das aber leider auch schon.

Es gibt durchaus Betroffene, bei denen diese Art der Therapie gut funktionieren kann. Unter einer Tagesdosis von 75- 150 (max.)  Mikrogramm L-Thyroxin (für den Erwachsenen) kann die Schilddrüse entlastet werden, geht sozusagen in den Standby-Modus und kann sich auf diese Weise erholen und regenerieren, um eines Tages wieder selbst aktiv für die Hormonproduktion zu sorgen. So die THEORIE! Mehr zu den Alternativen hier:

Für viele Hashimoto-Betroffene ist die Behandlung mit L-Thyroxin massiv unbefriedigend. Zu Beginn der L-Thyroxin-Einnahme stellt sich meist sehr schnell für einige Zeit eine Besserung ein, die dann systematisch wieder abnimmt. Unterfunktionssymptome treten nach und nach wieder auf und oft wird die L-Thyroxin-Dosis erhöht in der Hoffnung auf Besserung. 

Trotz guter Laborwerte und einer optimalen Hormoneinstellung scheinen die Symptome der Unterfunktion nicht abzuklingen. Den Betroffenen geht es nach wie vor schlecht. Oder aber es stellen sich Symptome der Überfunktion ein. Man „verträgt“ das L-Thyroxin einfach nicht. Vielfach berichten Betroffene auch von einer Mischung aus Über- und Unterfunktionsbeschwerden, die einfach nicht in den Griff zu bekommen sind und in vielen Fällen auch noch zur Gewichtszunahme führen.

Wie diese „Unverträglichkeit“ zustande kommt, hat viele Ursachen. Sei es eine Jodempfindlichkeit, mit der einige Hashimoto-Betroffene zu kämpfen haben, eine Schieflage im Bereich anderer Hormondrüsen oder gar die Bildung von Hormonen, die den Stoffwechsel bremsen.

Mit der Messung des TSH oder, im besseren Falle, ergänzt mit fT3 und fT4 ist es hier meist nicht getan. Es muss weit umfassender diagnostiziert werden, um eine effektive Strategie festlegen zu können.

Bei der Behandlung einer Hashimoto-Thyreoiditis ist es also zwingend notwendig in Erfahrung zu bringen, wie der Körper individuell reagiert. Was zeigt der Organismus in seinen Funktionen? Welche Drüsensysteme sind involviert? Es bringt nichts, hier die Schilddrüse isoliert zu behandeln. So viele Ursachen eine Hashimoto-Thyreoiditis haben kann, so viele Faktoren müssen bei der Behandlung berücksichtigt werden.

Neben der hormonellen Einstellung sind der Aufbau des Mikrobioms, die Unterstützung der Leber, die persönliche Psychohygiene und das eigene Stressmanagement wichtig, um die eigene Balance zu finden und den Autoimmunprozess zu durchbrechen.